Unser IT-Blog
Fragen an den Experten: Wie bewerben sich IT-ler erfolgreich?
„Bei uns fühlt sich wohl, wer in abwechslungsreichen Projekten arbeiten möchte“
Die einen suchen den richtigen Ort, um ihre Karriere zu starten, die anderen wollen endlich zeigen, was sie können und gemeinsam mit anderen Hochqualifizierten spannende Projekte realisieren. Die Finanz Informatik Solutions Plus GmbH (FI-SP) ist ein Hidden Champion für die Gestaltung und Betreuung unternehmenskritischer Softwarelösungen für die Finanzwirtschaft. Studierenden, Absolventen und Berufserfahrenen gibt Marc D., Bereichsleiter am Standort Frankfurt am Main, wertvolle Einblicke in die Welt der Lösungsfinder der FI-SP.
Sie sind Bereichsleiter der FI-SP am Standort Frankfurt am Main. Wie viele Bewerbungen landen im Lauf eines Jahres auf Ihrem Schreibtisch?
Ich würde sagen, etwa 200. Die Bewerbungen erreichen mich über unser Recruiting-Tool. Dort laden die potenziellen neuen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihre Unterlagen hoch, nachdem sie sich registriert haben. Auf diesen Registrierungsprozess vor Abgabe einer Bewerbung würden wir gerne verzichten, aus datenschutzrechtlichen Gründen ist er jedoch derzeit noch notwendig.
Worauf achten Sie als Erstes, wenn Sie eine Bewerbung öffnen?
Ich schaue mir den Lebenslauf an. Auch wenn die formale Gestaltung eine Rolle spielt, kommt es mir letztendlich doch auf die Inhalte an. Wenn ich den Lebenslauf gelesen habe, nehme ich mir das Anschreiben vor.
Welche inhaltlichen Aspekte haben die höchste Relevanz?
Bei Bewerbenden, die eine Erstanstellung nach dem Studium suchen, lese ich zunächst, was sie studiert haben. Wir suchen hochqualifizierte Mitarbeiter, die den gesamten Lebenszyklus einer Software professionell begleiten. Um ein Lösungsfinder zu werden, eignen sich für das Arbeiten in Kundenprojekten sehr gut die Studiengänge Informatik, Wirtschaftsinformatik, aber auch Mathematik, Physik und Betriebswirtschaft, sofern der Schwerpunkt auf Informatik lag. Ein Masterabschluss ist für uns kein Muss, wir stellen auch Bachelor-Absolventen ein. Damit sie in die engere Wahl kommen, sollte bei der Abschlussnote aber schon eine Zwei vor dem Komma stehen.
Gibt es weitere Kompetenzen, die die Chancen auf eine erfolgreichen Karriereweg bei der FI-SP erhöhen?
Lassen Sie es mich am Beispiel eines Hochschul-Absolventen erklären, der sich bei uns auf seine erste Stelle bewirbt: Ich freue mich immer, wenn sich bei uns Menschen vorstellen, die ihr Hobby zum Beruf machen möchten. Das erkenne ich daran, dass sie schon das ein oder andere private IT-Projekt umgesetzt haben. Interessanterweise liegen ihre Abschlussnoten selten im Spitzenbereich. Doch wenn sie bei uns starten und in den Projekten arbeiten, legen sie in der Regel eine erstaunlich gute Lernkurve hin. Wenn ich Studierenden also einen Tipp geben darf: Beschäftigt euch auch in der Freizeit mit IT, versucht an eine Werkstudenten-Tätigkeiten zu kommen – und stellt diese Erfahrungen auch im Lebenslauf heraus.
Bei den Professionals, also denen, die bereits Berufserfahrung gesammelt haben, achten Sie vermutlich auf andere Punkte. Welche sind das?
Bewerbungen von Personen, die bereits in der Finanzwirtschaft Erfahrungen gesammelt haben, fallen mir sicherlich besonders auf. Es ist aber keineswegs so, dass wir nur aus diesem Bereich rekrutieren. Da wir ein Dienstleistungsunternehmen sind, freue ich mich auch immer über Bewerbungen von Menschen, die aus dem IT-Dienstleistungssektor kommen, die den Dienstleistungsgedanken leben und das Projektgeschäft kennen.
Warum ist Ihnen das wichtig?
Bei uns fühlt sich wohl, wer in abwechslungsreichen Projekten arbeiten möchte, wer die Herausforderung sucht und Spaß daran hat, neue Technologien zu erlernen. Daher erwarten wir auch nicht, dass Bewerber schon alles können. Es sollte der Wille da sein, Neues zu lernen. Idealerweise kann ich das bereits aus dem Lebenslauf ersehen.
Welche Chance haben IT-Experten, die sich aus dem Ausland bewerben?
Leider muss ich häufig IT-Talente ablehnen, weil sie nicht über die nötigen deutschen Sprachkenntnisse verfügen. Grundsätzlich ist es in unserem Berufsfeld wichtig, dass die Bewerber der deutschen Sprache mächtig sind. Das erklärt sich durch die enge Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Diese gehören der Sparkassen-Finanzgruppe an, wo die Kommunikation auf Deutsch stattfindet. Daher: IT-Experten aus aller Welt sind sehr willkommen, sofern sie über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen.
Kommen wir zu den Jobprofilen, welche Stellen werden von Ihnen bevorzugt gesucht?
Unabhängig von den Buzzwords, die gerade angesagt sind, habe ich im Prinzip immer wieder dasselbe Stellenprofil ausgeschrieben, nämlich das eines Software-Ingenieurs im Java-Umfeld. Das liegt daran, dass wir IT-Talente suchen, die sich mit einer aktuellen Technologie beschäftigen wollen und nicht nur Spezialisten sind für das System X oder Y.
Wo Sie von Buzzwords sprechen. Agiles Zusammenarbeiten und flache Hierarchien sind in der IT-Branche im Trend. Bei der FI-SP auch?
Ja, absolut. Aber nicht, um einem Trend zu folgen, sondern, weil es die Art ist, wie wir zusammenarbeiten wollen und wie wir zu den besten Lösungen kommen. Unsere Projekte werden wenig hierarchisch gesteuert. Die Teams arbeiten weitgehend selbstorganisiert nach agilen Methoden.
Wie würden Sie die Atmosphäre beschreiben?
Was uns gut beschreibt, ist der Ansporn, die beste Lösung für unsere Kunden und die Projekte zu finden. Dazu gehört, dass auch mal kontrovers diskutiert wird, was denn die beste Lösung ist. Im zweiten Schritt heißt das auch, wenn sich für eine Lösung entschieden wurde, stellt man sich im Team auch gemeinsam hinter diese Lösung – auch, wenn man bis vor einer Stunde noch anderer Meinung war und einen anderen Weg favorisiert hat. Um diese Lösungskultur zu leben, ist es uns wichtig, offen über alle Dinge, die uns hier betreffen, sprechen zu können. Das funktioniert, wie ich finde, hervorragend und zeigt sich auch darin, dass wir hier im Bereich alle per Du sind und uns unabhängig von Position und Alter auf Augenhöhe begegnen.
Was können Sie über die Altersstruktur sagen?
Der Durchschnitt liegt bei genau vierzig Jahren. Ich liege also knapp darüber. Wir haben Kollegen, die über 60 sind, während der Jüngste Mitte 20 ist und gerade sein Duales Studium absolviert hat. Er kam als Bachelor-Absolvent zu uns und möchte jetzt seinen Master machen. Das unterstützen wir, indem wir ihm die nötigen Freiräume geben. In den Semesterphasen arbeitet er bei uns zu 50 Prozent und wenn es das Studium zulässt, dann Vollzeit. Er ist übrigens nicht der Einzige, der das so macht.
Lassen Sie uns bitte zum Abschluss noch auf das Bewerbungsgespräch bei FI-SP eingehen. Bewerber werden gebeten, einen 10-minütigen Vortrag zu halten. Warum das?
Die Idee wurde vor einigen Jahren geboren und wird, ehrlich gesagt, auch immer wieder intern diskutiert. Aber ich halte sie für sehr gut. Durch den Vortrag bietet sich die Chance, in eine inhaltliche Diskussion zu kommen. Es geht nicht darum, ob ein Kandidat in der Lage ist, exakt 10 Minuten einzuhalten, sondern darum, über ein Thema seiner Wahl zu sprechen. Die Inhalte sind dabei zweitrangig und können sehr unterschiedlich ausfallen. Ein Absolvent erklärt vielleicht ein theoretisches Experiment zur Oberflächenberechnung, das ich auch am Ende noch nicht ganz verstanden habe, während eine Bewerberin über ihre IT-Projekte aus der Zeit als Werkstudentin berichtet. Ein dritter klappt den Laptop auf und zeigt uns einen Quellcode, den er sauber aufgebaut hat. Der Vortrag ist nur ein Baustein innerhalb des gesamten Bewerbungsprozesses, der sich in der Regel aus den Bewerbungsunterlagen und zwei Gesprächsterminen zusammensetzt.
Während des ersten Bewerbungsgesprächs halten auch Sie eine Art Vortrag und stellen das Unternehmen vor. Was erzählen Sie denn den potenziellen neuen Lösungsfindern?
Unter anderem erkläre ich, dass wir keine Entwickler suchen, sondern Software-Ingenieure, die den kompletten Prozess eines Software-Lifecycles durchführen oder auch erlernen können. Dadurch ergeben sich sehr abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder. Ein anderes Thema auf das ich eingehe und von dem ich mir einbilde, es wäre für die Kandidaten interessant, betrifft den Austausch im Team: Für viele ist es sehr anregend mit anderen hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten. Der fachliche Austausch, aber auch die gemeinsamen Aktivitäten werden sehr geschätzt.
Und was erwartet Bewerberinnen und Bewerber beim zweiten Vorstellungsgespräch?
Wenn alle Beteiligten beim ersten Kennenlernen einen positiven Eindruck gewinnen und wir uns von den Fähigkeiten des Bewerbenden überzeugen konnten, laden wir zu einem zweiten Termin ein. Bei diesem Gespräch stellt sich die zuständige Geschäftsbereichsleitung vor. Außerdem kann noch all das angesprochen werden, wofür beim ersten Termin keine Gelegenheit war wie zum Beispiel Fragen zum Arbeitsvertrag.
Wenn es dann zu einer Anstellung kommt, wissen Sie, was aus Sicht der Bewerber letztendlich den Ausschlag für die FI-SP gegeben hat?
Ich höre häufiger, dass vielen erst im Bewerbungsprozess bewusst wurde, wie innovativ wir arbeiten. Auch die fairen Arbeitnehmerregelungen und Benefits überzeugen. Nicht zu unterschätzen sind die transparenten Entscheidungswege. Bei uns kann jeder sehen, was zu leisten ist, um die nächste Karrierestufe zu erreichen und was man maximal in einer Stufe verdienen kann. All das wird sehr offen kommuniziert und wurde aus dem Blickwinkel unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt.