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Episode vom: 02.11.2023, erreichbar unter:
Solutions-Talk, der IT-Podcast der Finanz Informatik Solutions Plus.
Intro:
Nachhaltigkeit in Unternehmen, das ist weit mehr als nur Umweltschutz. Soziale Aspekte und auch die Art des wirtschaftlichen Handelns, das alles ist genauso wichtig, wenn ein IT-Dienstleister und Softwarehaus für Banken-IT wie die FI-SP nachhaltig sein will beziehungsweise auch weiter nachhaltig bleiben möchte. Worauf es dabei genau ankommt, das bespreche ich heute mit der Nachhaltigkeitsbeauftragten der FI-SP.
Susanna hat in diesem Jahr die Verantwortung für Nachhaltigkeit bei der FI-SP übernommen. Sie hat sich bereits einen ersten Überblick zum Stand der Dinge verschafft und sie hat einen Plan entwickelt, wie sie die Rahmenbedingungen dafür schaffen kann, dass die Lösungsfinderinnen und Lösungsfinder konsequent und auch dauerhaft nachhaltig handeln.
Hallo Susanna, herzlich willkommen beim Solutions-Talk.
Susanna: Hallo Pia, ich freue mich sehr, heute hier zu sein und dich bei dieser Gelegenheit auch persönlich kennenzulernen und nicht nur im Solutions-Talk zu hören.
Das freut uns auch. Du hast uns ein super spannendes Thema mitgebracht, auch ein sehr aktuelles, das uns alle in der Gesellschaft auch wirklich betrifft. Wie bist du denn dazu gekommen, Nachhaltigkeitsbeauftragte im Team der Lösungsfinder zu werden?
Susanna: Ja, als Referentin der Geschäftsleitung bin ich sehr nah an den Strategieprojekten und als Nachhaltigkeit dann zum strategischen Thema wurde, habe ich meinen Hut in den Ring geworfen und den Zuschlag bekommen (Zusatz: Susanna ist mittlerweile Referentin für Kommunikation und Nachhaltigkeit.). Das Thema ist mir persönlich auch sehr wichtig und die Arbeit als Nachhaltigkeitsbeauftragte ermöglicht es mir, meine persönlichen Werte und Überzeugungen einzubringen und somit direkten positiven Einfluss auf Umwelt und Gesellschaft zu nehmen.
Du hast deine persönlichen Werte angesprochen, dann würden wir dich auch gerne so ein kleines bisschen kennenlernen. Kannst du uns ein bisschen was über deine Hintergrundgeschichte und vielleicht auch über deine Leidenschaft für die Nachhaltigkeit erzählen?
Susanna: Ja klar, schon seitdem ich denken kann, war mir Umwelt und Nachhaltigkeit ein wichtiges Anliegen. Ich habe schon in jungen Jahren Müll im Wald gesammelt und da war der Begriff “Plogging“ noch in weiter Ferne. Und ich besitze kein Auto und fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit. Beim Fahrradfahren habe ich dann ironischerweise auf einem Autoaufkleber einen meiner Leitsprüche, die mich in meiner nachhaltigen Lebensweise wirklich sehr inspiriert hat, gesehen. Und dieser Spruch lautet: „Und tausend Leute sagen, was kann ein Einzelner schon tun?“ Dieser Satz erinnert mich immer daran, dass auch kleine Schritte große Veränderungen bewirken können und letztendlich jeder nach sich und seinen eigenen Möglichkeiten beziehungsweise eigenen Schwerpunkten schauen sollte, ohne andere zu belehren. Jeder von uns kann einen Unterschied machen und wenn wir alle zusammenarbeiten, können wir eine nachhaltigere Welt schaffen. Das ist eine große Aufgabe.
Auch Nachhaltigkeitsbeauftragte ist ein sehr großes Wort, das man ja heute sehr oft hört. Ist denn Nachhaltigkeitsbeauftragte bei der FI-SP ein Fulltime-Job?
Susanna: Als Nachhaltigkeitsbeauftragte bin ich letztendlich dafür verantwortlich, eine Nachhaltigkeitsstrategie für das Unternehmen zu entwickeln, die auf die Ziele und Bedürfnisse der FI-SP zugeschnitten sind. Am Ende bin ich allerdings nicht diejenige, die die einzelnen Initiativen umsetzt. Das machen dann die Lösungsfinderinnen und Lösungsfinder in den Bereichen, den Teams und den Projekten. Vor dem Hintergrund ist es natürlich eine sehr wichtige Aufgabe, aber aktuell kein Vollzeit-Job. Meine weiteren Aufgaben für das Management der FI-SP und den Bereich Kommunikation werden aber so dimensioniert, dass ich dem Thema Nachhaltigkeit gerecht werden kann.
Nachhaltigkeit ist, haben wir schon gesagt, mittlerweile wirklich in aller Munde. Jeder redet drüber. Aber was genau, würdest du sagen, steckt denn wirklich hinter diesem Schlagwort? Was bedeutet Nachhaltigkeit für einen IT-Dienstleister und Unternehmen genau?
Susanna: Tatsächlich ist das Thema inzwischen sehr präsent. Viele verstehen unter Nachhaltigkeit eher ein Synonym zum Umweltschutz. Es umfasst aber viel mehr, also die langfristige Erhaltung und Sicherung von sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen. Im Wesentlichen geht es darum, die Bedürfnisse aktueller Generationen zu erfüllen, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, deren eigene Bedürfnisse zu erfüllen.
Ganz anschaulich finde ich da das Beispiel aus der Forstwirtschaft, in der der Begriff Nachhaltigkeit sogar seinen Ursprung hat. Das geht nämlich schon ganz lange zurück. 1713 schon legte der deutsche Forstwissenschaftler Hans-Karl von Karlowitz großen Wert auf die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern. Er betonte die Sinnhaftigkeit, nicht mehr Holz zu schlagen als nachwachsen konnte, um die Wälder langfristig zu erhalten. Um genau solche Prinzipien geht es, wenn man ein Unternehmen nachhaltig aufstellen will. Wie gesagt, nicht nur in Bezug auf Umweltschutz, sondern auch im sozialen Engagement und in der Art und Weise des wirtschaftlichen Handelns.
Wow, also ich muss sagen, 1713, das überrascht mich jetzt schon. Das hätte ich nicht gedacht, dass das Thema schon so lange existiert. Umweltschutz, soziales Engagement, wirtschaftliches Handeln, sind das die sogenannten ESG-Kriterien?
Susanna: Ja, genau. Du kennst dich anscheinend auch schon ganz gut aus. Ja, ESG heißt „Environmental“, also Umwelt, Social heißt Soziales und Governance bedeutet Unternehmensführung beziehungsweise gute Unternehmensführung.
Und für diese Bereiche haben die Vereinten Nationen, die UN, Kriterien festgelegt, mit denen das Handeln eines Unternehmens in diesen Dimensionen messbar wird. Also der Aspekt Umwelt ist den meisten, wahrscheinlich am geläufigsten. Der bezieht sich halt auf die ökologischen Auswirkungen eines Unternehmens. Das umfasst Themen wie Vermeidung von Umweltverschmutzung, Ressourcenverbrauch, Energieeffizienz, den Einsatz erneuerbarer Energien und so weiter.
Ja, die Dimension Soziales, wie es schon gesagt, konzentriert sich auf die sozialen Aspekte. Hier werden Fragen der sozialen Verantwortung wie Arbeitsbedingungen, was auch Menschenrechte umfasst, Vielfalt und Inklusion, Mitarbeiterzufriedenheit und andere soziale Faktoren.
Und Unternehmensführung beziehungsweise gute Unternehmensführung umfasst dann Themen wie ethische Geschäftspraktiken, Transparenz, Compliance und auch Fragen der Kontrolle wie etwa Unabhängigkeit des Aufsichtsrats.
Also wenn man dir so zuhört, ist Nachhaltigkeit ja schon ein wirklich sehr breites Feld mit sehr vielen Facetten. Wie weit seid ihr denn da in puncto Umsetzung von Nachhaltigkeit im Unternehmen?
Susanna: Ja, also Nachhaltigkeit ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Mit dem Aufsetzen dieses Prozesses haben wir in diesem Jahr gestartet und sind dabei, den in der FI-SP zu verankern. Also wir haben beispielsweise unseren CO2-Fußabdruck gemessen, beziehungsweise die Daten dafür gesammelt, die wir jetzt gerade auswerten. Ich habe an der Schulung für Nachhaltigkeitsmanagement teilgenommen.
Wir sind natürlich mit dem Thema Nachhaltigkeit nicht alleine auf weiter Flur. In der gesamten Unternehmensgruppe unserer Mutter Finanz Informatik (FI) setzen wir uns damit auseinander und so bin ich dabei, mich mit den anderen Nachhaltigkeitsbeauftragten unserer Schwestern FI-TS, starfinanz und inasys zu vernetzen. Ja, und natürlich ist Basis des ganzen Prozesses die Bestandsaufnahme.
Und auch wenn wir da noch am Anfang stehen, ist meine Einschätzung, dass wir in der FI-SP in den meisten Themen tatsächlich sehr gut aufgestellt sind. Also beispielsweise in den Bereichen der gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens. Die Gesundheit der Mitarbeitenden, lebenslanges Lernen, Diversität und Inklusion. Da können wir heute schon stattfinden. Das hat die letzte Mitarbeiterbefragung „Gesunde Balance“ auch bestätigt. Die Rückmeldungen, die wir von unseren Lösungsfinderinnen und Lösungsfindern bekommen haben, waren durchweg positiv bis sehr positiv. Ja, und es zeigt, dass vor allem die sozialen Aspekte von Nachhaltigkeit in der LWSB bereits seit Jahren gelebt werden.
Ein ganz anderes Beispiel ist unsere interne 25-Jahres-Feier im letzten Jahr. Die haben wir von A bis Z unter Nachhaltigkeitsaspekten geplant und durchgeführt. Ja, anscheinend liegt das Thema in unserer DNA.
Heißt das praktisch, du würdest der FI-SP schon heute eine gute Öko-Bilanz ausstellen?
Susanna: Auf jeden Fall sehe ich da eine sehr gute Ausgangssituation. Meine Aufgabe ist jetzt, unser Engagement voranzutreiben und auch sichtbar zu machen. Wie gesagt, haben wir auch in der Vergangenheit schon viele Themen umgesetzt, die auf die Nachhaltigkeit einzahlen. Auch wenn sie jetzt nicht unter der Überschrift Nachhaltigkeit standen. Ein gutes Beispiel dafür sind auch die E-Ladesäulen, die wir für unsere Mitarbeitenden am Standort Frankfurt installiert haben.
Ein anderes großes Projekt war im letzten Jahr mo:ving. Da haben wir uns intensiv damit befasst, wie wir zukünftig arbeiten wollen, worauf es uns allen ankommt und wie wir das in Einklang mit unseren unternehmerischen Zielen bringen. Auf Grundlage der Projektergebnisse haben wir unter anderem Desk Sharing eingeführt. Dabei war es uns wichtig, dass dadurch auch weniger Bürogebäude beheizt und weniger Strom verbraucht wird.
Zudem resultiert aus dem Projekt unsere Homeoffice-Regelung, bei der wir 60 Prozent remote arbeiten können. Das erspart letztendlich jeder Lösungsfinderin und jedem Lösungsfinder etliche Kilometer Wegstrecke zur Arbeit und damit auch in vielen Fällen CO2. Und apropos CO2-Ersparnis.
Zu unserer Unternehmenspolicy gehört, dass die Bahn schon seit jeher unser bevorzugtes Reisemittel ist. Wir haben in der gesamten FI-SP – und das ist für ein Unternehmen unserer Größe schon ziemlich außergewöhnlich – nur acht Geschäftswagen. Flüge müssen begründet sein und damit reisen wir in den meisten Fällen CO2-neutral. Zudem fördern wir auch das Bahnfahren im privaten Umfeld, denn wir zahlen den Mitarbeitenden rund die Hälfte des Deutschlands beziehungsweise einen Zuschuss zum Ticket für den ÖPNV.
Das ist ja jede Menge.Damit habt ihr ja wirklich mehr als nur den Anfang gemacht. Wie soll es denn jetzt weitergehen?
Susanna: Mit der Bestandsaufnahme gehen wir jetzt in die Bereiche und Teams, um Ansatzpunkte zu identifizieren, mit denen wir dann noch nachhaltiger werden können. Daraus werden wir dann konkrete Maßnahmen ableiten, mit denen wir die Nachhaltigkeitsstrategie umsetzen.
Wir werden Kommunikationswege etablieren, unseren Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen, interne Panels einrichten, in denen dann auch ein Austausch stattfinden kann. Denn letztendlich kommt es bei der Umsetzung nicht nur auf die richtigen Werte an, sondern auch um das Vermitteln dieser Werte, damit jede und jeder Einzelne nachhaltig handelt. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit dem gemeinsamen Spirit im Team der Lösungsfinder da gut vorankommen werden.
Outro:
Ja, also mit der Überzeugung und mit dem Engagement, mit dem du und überhaupt ihr das Thema angeht, da werdet ihr sicher viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter finden, die die FI-SP in allen Dimensionen zu einem nachhaltigen Unternehmen machen werden.
Liebe Susanna, herzlichen Dank für dieses kurzweilige Gespräch zu diesem sehr top relevanten Thema. Es hat mir großen Spaß gemacht und an der einen oder anderen Stelle sicher wie auch unsere Hörer auch zum Nachdenken angeregt.
Verantwortungsvolles Handeln für unsere und für alle zukünftigen Generationen, das ist wirklich wichtig. Es ist das Gebot der Stunde und eine dauerhafte Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Toll, dass du dich so sehr dafür eingesetzt hast.
Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, vielen Dank auch an euch, dass ihr in dieser Folge wieder mit dabei wart. Nehmt die Impulse gerne mit in eure Gespräche mit euren Freunden oder euren Bekannten. Denn mit den unterschiedlichen Erfahrungen können wir sicher alle die moderne Arbeitswelt auf unsere Weise gestalten und auch voneinander lernen.
Seid gern auch in der nächsten Folge von Solutions-Talk wieder mit dabei. Wir freuen uns auf euch.
Mehr erfahren über die Welt der Lösungsfinder? Besucht unserer Homepage unter www.f-i-sp.de.
Die sogenannten ESG-Kriterien, nach denen ein Unternehmen sich ausrichten kann, schließen auch soziale und wirtschaftliche Aspekte mit ein.
In dieser Folge unseres Solution-Talks sprechen wir mit Lösungsfinderin Susanna U. genau über dieses Thema. Sie hat in diesem Jahr die Rolle der Nachhaltigkeitsbeauftragten bei der FI-SP übernommen und nimmt uns mit hinter die Kulissen des Softwarehauses. Wir reden darüber, was die ESG-Kriterien genau sind, was sie für die FI-SP bedeuten und wie das Unternehmen diese nutzt, um sich (noch) nachhaltig(er) aufzustellen.
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